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Tobias Brill nach Münstermaifeld

von | 20. Juni 2022

Samstag, 18. Juni 2022, Rotenburg-Bebraer Allgemeine / Sport

SPORTKEGELN – AN Bosserode tritt künftig in der Verbandsliga an

VON RAINER HENKEL

Wechselt von Bosserode nach Münstermaifeld: Tobias Brill bleibt der Sportkegel-Bundesliga erhalten. Foto: Bernd Hakenes/NH

Bosserode – Tobias Brill, Mannschaftsführer und Spitzenspieler des ehemaligen Sportkegel-Bundesligisten AN Bosserode, bleibt der höchsten deutschen Klasse erhalten. Der 39-Jährige wechselt in der kommenden Saison zum pfälzischen Klub Münstermaifeld. Das hat Brill unserer Zeitung mitgeteilt. AN Bosserode selbst, dessen Rückzug aus der Bundesliga trotz Klassenerhalt schon länger feststand, wird künftig in der Verbandsliga kegeln.

„Ich wollte auf jeden Fall weiter in der Bundesliga kegeln“, nennt Tobias Brill den Beweggrund für seinen Wechsel. Verschiedene Klubs hätten sich um ihn bemüht, den Münstermaifeldern gab er schließlich den Zuschlag.

Mit den Sportlern aus dem 3500-Einwohner-Städtchen nahe Koblenz verbindet die Bosseröder ein trauriges Ereignis. Während des Duells in Münstermaifeld im Januar brach einer der Akteure des Gastgebers bewusstlos zusammen; er verstarb später im Krankenhaus. Die Pfälzer bestanden darauf, das abgebrochene Match für ihren Sportkameraden zu beenden und reisten dafür einige Wochen später nach Bosserode. Brill: „Wir hatten viel Kontakt und pflegen ein besonderes Verhältnis. Mit den meisten aus dem Klub bin ich auf einer Wellenlänge.“

Um für Brill den Aufwand der Fahrten in die Pfalz so gering wie möglich zu halten, kommen ihm seine neuen Mannschaftskameraden wortwörtlich entgegen. „Bei Heimspielen werde ich in Limburg abgeholt, bei Auswärtsfahrten am Kirchheimer Dreieck“, schildert er den Plan. Außerdem soll es immer einen Schlafplatz für ihn in Münstermaifeld geben. Mehrere Wochenenden war er schon zum Training dort, ansonsten trainiert er in Raßdorf, Heringen oder Ronshausen.

Ganz verloren geht der verheiratete Vater zweier siebenjähriger Zwillingstöchter seinem Stammverein jedoch nicht. „Im Vorstand werde ich weiter arbeiten“, stellt er klar. „Da habe ich über die Jahre viel Herzblut investiert, und ich werde den Klub in einer schwierigen Phase auf keinen Fall hängenlassen. Es soll hier weitergehen. Es verstehen allerdings alle, dass ich eine neue sportliche Herausforderung suche.“

Die konnte er bei AN Bosserode nicht mehr finden. Da Stefan Michel seine Karriere beendet, Andreas Sekulla zu seinem Heimatverein Ronshausen wechselt und Michael Reith wegen anhaltender Verletzungsprobleme pausieren möchte, war die Mannschaft für die Bundesliga nicht mehr stark genug. In der Verbandsliga sollen jetzt vermehrt die Jugendspieler zum Einsatz kommen, die ab und an schon Bundesligaluft schnupperten. Dazu locken die reizvollen Derbys mit den Keglern aus der Region.